Statut

International Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI)

Präambel

Die zentrifugalen Kräfte in westlichen Gesellschaften scheinen stärker zu werden. Eine Ursache für diese Besorgnis erregende Entwicklung sind zunehmend schroffe Entgegensetzungen der Religionen untereinander. Allerorten erstarken derzeit fundamentalistische Auslegungen der Religion, während auf der anderen Seite die Religionssensibilität säkularer Akteure nachlässt: So kommt es nicht nur zu Konflikten zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen, sondern auch zu einer steigenden Spannung zwischen Religion und säkularer Gesellschaft insgesamt. Zugleich enthalten Religionen bei aufmerksamer Betrachtung gerade auch angesichts der Ambiguität ihrer normativen Texte und Praktiken nicht nur Gewalt- und Konflikt-, sondern auch Potenziale für soziale Kohäsion, Nachhaltigkeit, Krisenbewältigung und Frieden, so dass deren gesellschaftliche und politische Relevanz in lokaler, regionaler und globaler Hinsicht nicht unterschätzt werden darf. In einer immer stärker polarisierten Welt, die immer weniger kompetent mit Ambiguitäten im Allgemeinen und Ambiguitäten von Religionen im Besonderen umgehen kann, ist es dringlich, einerseits die Welt der Religionen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven zu analysieren und zu vergleichen, um Gefahren und Lösungsmöglichkeiten besser verstehen und einordnen zu können. Andererseits gilt es auch nach Wegen zu suchen, um die Religionen untereinander sowie Religion und säkulare Welt zusammenzubringen (ebenfalls ausgedrückt im lateinischen comparare). Komparative Theologie führt damit von ihrem Grundanliegen her in das Herz einer der großen Herausforderungen unserer Zeit. Sie kann diese Herausforderung gerade in interund transdisziplinärer Zusammenarbeit angehen.

I. Name, Aufgaben, Ziel

Zur Durchführung und Förderung gemeinsamer und insbesondere interdisziplinärer Forschung und Lehre zur Komparativen Theologie im Blick auf gesellschaftliche Herausforderungen der Gegenwart und zum gemeinsamen Auftreten unter einem Namen innerhalb und außerhalb der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn schließen sich die Unterzeichnenden zusammen und richten das International Center for Comparative Theology and Social Issues (CTSI) an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ein. Das CTSI soll die internationale Forschung zur Komparativen Theologie bündeln, voranbringen und aus theologischer Perspektive im Gespräch mit anderen Wissenschaften aufarbeiten, so dass die plurale Welt der Religionen besser verstanden werden kann und für die Bearbeitung großer gesellschaftlicher Herausforderungen, die mit Religionen in Beziehung stehen bzw. für die religiöse Semantiken, Praktiken und Tradition bedeutsam sind, konstruktive Perspektiven entwickelt werden können. Das CTSI will so zum einen die Zusammenarbeit der Theologien unterschiedlicher Religionen fördern und zum anderen vor allem eine wissenschaftliche Plattform für die Zusammenarbeit mit denjenigen Wissenschaften schaffen, die Chancen und Herausforderungen des gesellschaftlichen Mit- oder Nebeneinanderseins verschiedener Religionen bzw. Weltanschauungen zu ihrem Gegenstand machen; insbesondere in Gespräch mit den Rechts-, Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften bis zu den religionsbezogenen Wissenschaften, Philosophie, Pädagogik und, nicht zuletzt, den historisch-philologischen Wissenschaften, die für ein sachgemäßes Verständnis der zum Teil stark traditionsgebundenen, in der Antike verwurzelten Weltreligionen unverzichtbar sind. Das CTSI bietet eine Plattform für innovative Themen der Komparativen Theologie und mit ihr kooperierender Formen religionsbezogener Forschung, die sich in Form von disziplinen- und standortübergreifenden Doktorandenkolloquien, Ideenwerkstätten und Konferenzen der besonderen Förderung und Schulung des wissenschaftlichen Nachwuchses verpflichten. So wird es jedes Jahr im Juni die Bonn Conference of Comparative Theology (BCCT) geben, die in gezielter Zusammenarbeit mit internationalen Kooperationspartnern gerade dem wissenschaftlichen Nachwuchs als Forum
der eigenen Forschung dienen soll. Außerdem sollen in verschiedenen Formaten Verbundforschungsanträge gestellt werden, die Forschungsstellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs generieren sollen. Darüber hinaus ist beabsichtigt, über Fellowships Gastwissenschaftler*innen aus dem Nachwuchsbereich an das CTSI zu holen und auf diese Weise auch eine bessere Vernetzung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Bonn zu ermöglichen.

II. Forschungstätigkeiten und Transferleistungen

Die gemeinsame Forschungstätigkeit am CTSI vollzieht sich in disziplinbezogenen Einzelvorhaben sowie in interdisziplinären Vorhaben. Einzelvorhaben werden durch Wissenschaftler*innen, die zur selbständigen Forschung in den Fakultäten der Universität Bonn berechtigt sind, oder in Arbeitsgruppen unter der Leitung einer*eines solchen Wissenschaftlerin*Wissenschaftlers durchgeführt. Interdisziplinäre Vorhaben führen unter der verantwortlichen Leitung einer Wissenschaftlerin*eines Wissenschaftlers Arbeitsgruppen mehrerer Disziplinen unter einer
gemeinsamen Fragestellung zusammen. Die Kooperation im Rahmen des Zentrums ist Grundlage für die Konzeption und Durchführung gemeinsamer Forschungen. Die Forschung am CTSI erfolgt insbesondere auf den folgenden Arbeitsfeldern:

  1. Ethik und Recht in der Welt der Religionen. Ziel ist die Erforschung handlungswirksamer Familienähnlichkeiten in der jeweiligen Tiefengrammatik normativer Orientierungen in ihnen. Dabei sollen funktionale Äquivalente zwischen Religionen und säkularer Weltorientierung aufgezeigt werden, die wechselseitige Wertschätzung und Weiterentwicklung auf der Grundlage von Diversität und Partikularität ermöglichen. Auch das Verhältnis von religiösem und säkularem Recht soll erforscht werden – beispielsweise unter dem noch unzureichend in der Forschung bedachten Feld der Rechtsästhetik. (Anders als im Projekt Weltethos geht es in diesem Projekt also nicht um eine Suche nach einem kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen Religionen und Weltanschauungen.)

  2. Friedens- und Konfliktforschung. Religionen haben nicht nur ein enormes Gewalt-, sondern auch ein oft zu wenig gesehenes Friedenspotenzial. Wir wollen in dieser Arbeitsgruppe besser verstehen, unter welchen Umständen Religionen zu Katalysatoren von Konflikten und gewaltsamen Auseinandersetzungen werden und wie diese Wirkung nicht nur vermieden werden kann, sondern wie das in Religionen steckende Friedenspotenzial aktiviert werden kann. Diese Einsichten wollen wir nutzen, um zu überlegen, wie dieses Friedenspotenzial durch Bildungs- und Erziehungsarbeit gezielt gestärkt werden kann.

  3. Historisch-philologische Forschung zum spätantiken Nahen Osten. Die neuere Forschung zur frühen Christentumsgeschichte spricht zunehmend von einer Zwillingsgeburt von Judentum und Christentum, die sich erst in der Spätantike klar voneinander scheiden. Der Islam tritt hier als Spätankömmling in der Religionsgeschichte in eine bereits ausdifferenzierte Konfliktgeschichte ein, deren Erforschung gerade für das Feld der Spätantike gegenwärtig sehr dynamisch und vielversprechend ist. Unsere Arbeitsgruppe wird sich u.a. mit der koranischen, biblischen, rabbinischen und syrischen Zeichentheologie und Prophetologie beschäftigen, aber auch bei kontroversen historischen Fragen ansetzen, wie derjenigen nach dem Prozess der Konversionen nahöstlicher Christen zum Islam und der damit einhergehenden Erstetablierung einer Rechtsordnung für die Regulierung des Verhältnisses zwischen Muslimen und den „Leuten der Schrift“.

  4. Identitäten und Ambiguitäten. In der Moderne wurde in der Wissenschaft lange versucht, Identität durch Abgrenzung zu stabilisieren und Ambiguitäten aus normativen Texten zu eliminieren. Unsere Arbeitsgruppe geht dagegen von der produktiven, kreativen und integrierenden Kraft von Ambiguitäten aus. Sie analysiert in diesem Kontext u.a. das Verhältnis von Religion und Macht und bemüht sich um die Stärkung ambiguitätstoleranter, inklusiver Kräfte in den Religionen. Dabei knüpft sie an die sinnstiftende Kraft von Religionen an und versucht zu zeigen, wie sie anthropologische Grundbedürfnisse zu orientieren vermag.

  5. Episteme interreligiös. Die verschiedenen Forschungsbereiche des CTSI sind bei aller unterschiedlichen thematischen Ausrichtung miteinander durch methodologische Reflexivität verbunden: Die verschiedenen Disziplinen und Vorhaben sollen mit ihren unterschiedlichen Wissenschaftsbegriffen und -verständnissen ins Gespräch gebracht und zur Entwicklung gemeinsamer epistemischer Standards bzw. zur Vermittlung ihrer unterschiedlichen Erkenntnisinteressen eingeladen werden. Dabei kommt der Reflexion des methodischen Zusammenspiels von historischen, kultur- und sozialwissenschaftlichen sowie systematischen Zugängen eine große Bedeutung zu. Der methodologische Fluchtpunkt der am CTSI anzusiedelnden Forschungen besteht darin, gemeinsame epistemische Muster der Bündelung und des Transfers von Wissen für Theologien verschiedener Religionen im universitären Kontext zu entwickeln, die zugleich mit Wissensformen sozial-, geistes- und rechtswissenschaftlicher Forschung verflochten sind und orientierend in der Welt der Religionen wirken können, dabei aber so stark prozedural entwickelt werden, dass sie inhaltlich heterogene Positionen zu vermitteln verstehen. Dieses Vorgehen kann zugleich als Modellbildung für die Bearbeitung gesellschaftlicher und globaler Herausforderungen dienen.

Die das CTSI gründenden Wissenschaftler*innen sichern allen später hinzukommenden weiteren Mitgliedern und Wissenschaftler*innen in Vorhaben des Zentrums wohlwollende Beratung und Unterstützung in Angelegenheiten zu, die deren Forschungsarbeiten und die Berichterstattung darüber betreffen. Scheidet ein Mitglied des CTSI, das eine Arbeitsgruppe im o.a. Sinne leitet, aus der Universität Bonn aus, ohne dass dessen Forschung an anderer Stelle von den bisherigen Mitgliedern der Arbeitsgruppe weitergeführt werden kann, regeln die Mitglieder der Arbeitsgruppe, ggf. im Benehmen mit der Leitung des CTSI, wer die Leitung dieser Arbeitsgruppe künftig übernimmt. Ist dies nicht möglich, wird die Arbeitsgruppe unter Berücksichtigung der Interessen ihrer Teilnehmer*innen mit Unterstützung der Leitung des CTSI abgewickelt. Dies gilt insbesondere für die weiterzuführende Betreuung von Dissertationsvorhaben und Abschlussarbeiten sowie besondere Vorhaben zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Soweit sich aus den interdisziplinären Vorhaben Lehrangebote beteiligter Wissenschaftler*innen entwickeln, sind die Mitglieder des CTSI bereit, in dem durch ihre Beiträge gezogenen Rahmen auch an interdisziplinär angelegten Lehrveranstaltungen mitzuwirken. Besteht die Hauptaufgabe des CTSI entsprechend den aufgeführten Arbeitsfeldern in der inter- und transdisziplinären Forschung, bildet zugleich die Wissenschaftskommunikation einen Schwerpunkt. Religionsbezogene Forschung erfordert nicht nur inneruniversitäre Interdisziplinarität, sondern den Dialog mit Religionsgemeinschaften und der Gesellschaft. Das CTSI bemüht sich, diesen Dialog zu führen und sich als
Ansprechpartner für religionsbezogene Fragen zu profilieren. Das schließt ein, Forschungsergebnisse in den gesellschaftlichen Diskurs einzuspeisen und diesen so zu
bereichern. Dafür stehen u.a. die Schriftenreihen „Beiträge zur Komparativen Theologie“ sowie „Beiträge zur Koranforschung“ zur Verfügung, deren Herausgeber*innen
Mitglieder des CTSI sind. Darüber hinaus fördert das CTSI regelmäßige Forschungskolloquien, Interviews und Vorträge, die sich an eine breitere Öffentlichkeit richten, und
unterstützt die hier Forschenden bei der Präsentation ihrer Forschungsergebnisse in den sozialen Medien.

Damit es dem CTSI gelingt, ein wirksames epistemisches Gegengewicht zu der scheinbaren Inkommensurabilität heterogener Religionen und Weltbilder zu formen, ist es wichtig, dass der in ihm vorgesehene Aushandlungsprozess im internationalen Rahmen vollzogen wird und Akteure unterschiedlicher Herkunft und mit gegensätzlichen strategischen Dispositiven und Denkparadigmen einbezogen werden. Dabei kann das CTSI sich auf bereits existierende, belastbare Kontakte stützen, die zur Weiterentwicklung der Strukturen für internationale Spitzenforschung genutzt werden.

Das CTSI entwickelt ein internationales Netzwerk komparativ-theologischer Forschung, um das CTSI als zentralen internationalen Standort für die Disziplin zu etablieren. Zu diesem Zweck kooperiert es mit ausgewählten Universitäten aus dem Ausland und beruft herausragende Wissenschaftler*innen dieser Kooperationspartner in
seinen wissenschaftlichen Beirat. Es fördert die vernetzte und interdisziplinäre Forschung zu den unter II. genannten Themen des CTSI und entwickelt Forschungsprojekte zu diesen exemplarisch genannten Schwerpunkten. Es will sich als Ansprechpartner bei drängenden religionsbezogenen Fragen etablieren und auf diese Weise überregional Bekanntheit erlangen.
Die Unterzeichnenden dieses Statuts sind sich schließlich darin einig, dass eine Erweiterung der Themen- und Arbeitsfelder des CTSI möglich ist.

III. Mitgliedschaft

Gründungsmitglieder des CTSI sind alle Wissenschaftler*innen, die dieses Statut unterzeichnen und ihre Forschungsaktivitäten in das CTSI einbringen. Wissenschaftler*innen, die sich nach der Einrichtung des CTSI im Rahmen ihrer Forschung an der Erfüllung der Aufgaben und dem Erreichen der Ziele des Zentrums beteiligen, sowie die akademischen und weiteren Mitarbeiter*innen, die in den Forschungsvorhaben des CTSI mitarbeiten, können durch Beschluss des Vorstands Mitglieder des Zentrums werden. Die Mitgliedschaft endet durch schriftliche Austrittserklärung oder dadurch, dass ein Mitglied die ins Zentrum eingebrachten Ressourcen aus dem CTSI abzieht. Im Übrigen erlischt die Mitgliedschaft mit dem Ende der Mitarbeit an Forschungsvorhaben sowie durch Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses oder zum Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Dienst bei der Universität Bonn.

IV. Organe

Organe des Zentrums CTSI sind der Zentrumsrat und der Vorstand.

1. Zentrumsrat
Die dieses Statut unterzeichnenden Wissenschaftler*innen sowie diejenigen Wissenschaftler*innen, die sich nach der Einrichtung des CTSI im Rahmen ihrer Forschung an der Erfüllung der Aufgaben und dem Erreichen der Ziele des Zentrums beteiligen, bilden als allgemein zuständiges Gremium des CTSI den Zentrumsrat. Ohne Stimmrecht gehören die aufgenommenen akademischen und weiteren Mitarbeiter*innen dem Zentrumsrat des CTSI an. Ebenfalls aus der Mitte seiner stimmberechtigten Mitglieder wählt er mit einfacher Mehrheit den Vorstand des CTSI.

Der Zentrumsrat

a) nimmt den Bericht des geschäftsführenden Vorstands des CTSI entgegen,
b) entscheidet über

aa) die Erweiterung und Änderung der Forschungsfelder des CTSI,
bb) über die Etablierung sowie Leitung von neuen Einzelvorhaben sowie interdisziplinären Forschungsvorhaben und Arbeitsgruppen,
cc) die Neuaufnahme weiterer Leiter*innen von Forschungsvorhaben,
dd) das Jahresbudget des CTSI,
ee) den jährlichen Abschlussbericht des CTSI,

c) nimmt Stellung zu den Zwischen- und Abschlussberichten der einzelnen
Forschungsvorhaben und Arbeitsgruppen.

Die Entscheidungen des Zentrumsrats nach lit. b), aa) bis cc) erfordern eine Mehrheit von zwei Dritteln seiner stimmberechtigten anwesenden Mitglieder. Der Zentrumsrat tagt nach Bedarf, mindestens aber zweimal im akademischen Jahr. Die Einladung hierzu erfolgt schriftlich oder in elektronischer Form vier Wochen vor dem Sitzungstermin durch den Sprecher des Vorstands.

2. Vorstand
Das CTSI wird von einem Vorstand geleitet, der das Zentrum vertritt.

Er besteht aus fünf Personen:

  • eine*ein Sprecher*in des Vorstands,
  • eine*ein Stellvertreter*in der*des Sprecherin*Sprechers des Vorstands,
  • drei weiteren Mitgliedern.

Kraft Amtes gehört dem Vorstand die*der amtierende Dekan*in der Katholisch-Theologischen Fakultät an. Ebenso gehört dem Vorstand die*der Inhaber*in der SchlegelProfessur für Systematische Theologie unter besonderer Berücksichtigung gesellschaftlicher Herausforderungen sowie der*die Geschäftsführer*in an. Das vierte Mitglied wird für einen Zeitraum von vier Jahren vom wissenschaftlichen Beirat gewählt. Das fünfte Mitglied wird ebenfalls für den Zeitraum von vier Jahren vom Zentrumsrat gewählt.
Mitglieder des Vorstands scheiden aus dem Vorstand aus, wenn sie die Mitgliedschaft
im CTSI aufgeben oder verlieren.

Der Vorstand berät und entscheidet über Angelegenheiten von grundsätzlicher, strategischer und allgemeiner Bedeutung.
Insbesondere bestehen die Aufgaben des Vorstands darin,

  • das wissenschaftliche Jahresprogramm des CTSI auszuarbeiten und zu koordinieren,
  • einen Budgetvorschlag zu erstellen,
  • Anträge auf Finanzierung von Forschungsvorhaben zu prüfen,
  • seinen jährlichen Rechenschaftsbericht dem Zentrumsrat vorzulegen,
  • den jährlichen Abschlussbericht des CTSI zu erstellen,
  • akademische und weitere Mitarbeiter*innen in den Zentrumsrat aufzunehmen,
  • das CTSI gegenüber dem Fakultätsrat und Dekanat der Katholisch-Theologischen Fakultät, ggf. dem Rektorat der Universität Bonn sowie Drittmittelgebern zu vertreten und sich mit der Fakultätsleitung und Drittmittelgebern abzustimmen und zu beraten,
  • dem Zentrumsrat Vorschläge für die Beschaffung von Gegenständen und Geräten vorzulegen,
  • die Vorbereitung wissenschaftlicher Veranstaltungen und die Öffentlichkeitsarbeit des CTSI zu übernehmen,
  • die Kommunikation unter den Mitgliedern des CTSI zu fördern,
  • weitere Vorschläge einzubringen, die der Funktionsfähigkeit des CTSI dienlich sind (Anschaffungen, Organisation wissenschaftlicher Tagungen u.v.m.),
  • über begrenzte Umdispositionen innerhalb des aktuellen Finanzierungsplans zu entscheiden (die genau Zahl wird im Zentrumsrat festgelegt).

Zu den Aufgaben der Sprecherin*des Sprechers gehört es, die laufenden Geschäfte und den internen wie externen Schriftverkehr des CTSI zu führen. Es können Aufgaben an ein anderes Mitglied des Vorstands delegiert werden, wenn dieses zustimmt.

V. Geschäftsstelle

Zur verantwortlichen operativen Leitung des CTSI wird durch den Zentrumsrat auf Vorschlag des Vorstands eine Geschäftsstelle eingerichtet. Die Geschäftsstelle wird von einer*einem Geschäftsführer*in geleitet, die*der vom Zentrumsrat bestellt wird. Zu den Aufgaben der Geschäftsstelle gehört insbesondere die

  • organisatorische und administrative Unterstützung des Vorstands im Rahmen
    der laufenden Geschäfte,
  • Vorbereitung und Durchführung der Beschlüsse des Vorstands,
    Unterstützung des Vorstands bei der Koordination des Lehr-, Forschungs- und
    Publikationsprogramms,
  • Unterstützung des Vorstands bei den Aufgaben der Administration in der Konzeption und Durchführung von Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen,
  • Kommunikation mit internen und externen Kooperationspartnern,
  • Verwaltung der Finanzmittel des CTSI,
  • Unterstützung bei Projektanträgen,
  • Vorbereitung des Rechenschaftsberichts.

Die Geschäftsstelle des CTSI hat außerdem die Funktion der Kontaktstelle für das Netzwerk in Wissenschaft, Medien und Politik, Behörden und Wirtschaft.

VI. Ausstattung

Über die zur Ausstattung des CTSI aus den Instituten und Einrichtungen, denen die Mitglieder des Zentrumsrats angehören bzw. von diesen Mitgliedern selbst eingebrachten Ressourcen wird eine Vereinbarung getroffen.

Stellen, Personalmittel, Geräte und sonstige Ausstattungsgegenstände, die die beteiligten Wissenschaftler*innen bzw. die beteiligten Institute und Einrichtungen für Forschungsarbeiten im Rahmen des Zentrums einbringen, bleiben der*dem einbringenden Wissenschaftler*in und der einbringenden Einrichtung zugeordnet. Soweit Stellen, Geräte und Einrichtungsgegenstände aus eingeworbenen Drittmitteln für Zentrumszwecke angeschafft werden, entscheidet der Zentrumsrat über deren Zuordnung zu einem der Mitglieder des Zentrumsrats und dem beteiligten Institut.

Die einem Mitglied des Zentrumsrats zugewiesenen Stellen, Personalmittel, Geräte und sonstigen Ausstattungsgegenstände, die ins CTSI eingebracht oder von diesem angeschafft worden sind, werden von diesem Mitglied zur Benutzung durch die Wissenschaftler*innen und sonstigen Mitglieder des CTSI bereitgehalten. Die Leiterin*der Leiter einer Arbeitsgruppe entscheidet, ob und wofür Mitglieder ihrer*seiner Arbeitsgruppe von dem Zentrum zur Verfügung gestellte Geräte und Ausstattungsgegenstände nutzen, die anderen beteiligten Instituten und Einrichtungen zugeordnet sind. 

Kosten, die laufend anfallen, wie Büromaterial etc., werden jeweils von dem Mitglied des Zentrumsrats getragen, das das betreffende Einzelvorhaben leitet. Der Zentrumsrat kann auf Vorschlag des Vorstands eine hiervon abweichende Regelung beschließen. Gemeinkosten des CTSI werden gemäß dem Finanzierungsplan aufgebracht.

VII. Forschungsvorhaben

  1. Auf Vorschlag des Vorstands verständigt sich der Zentrumsrat auf befristete und konkret umrissene Einzelvorhaben sowie interdisziplinäre Forschungsvorhaben, bestellt deren Leiter*innen und formuliert entsprechende Forschungsperspektiven und Fragestellungen.
  2. Interdisziplinäre Vorhaben können aus Mitteln, die dem CTSI zur Verfügung stehen, eine Anschubfinanzierung erhalten. Interdisziplinäre Forschungsvorhaben werden regelmäßig vom Zentrum begutachtet, das auf dieser Grundlage über die Fortführung der Finanzierung und des Projekts entscheidet.
  3. Unter der Koordination des Vorstands werben das CTSI und die hier tätigen Wissenschaftler*innen zur Durchführung von Forschungsvorhaben Drittmittel ein. Die Drittmittel dienen insbesondere dazu, Qualifikationsstellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs bereitzustellen. Die Mitarbeiter*innen am CTSI, die aus Drittmitteln bezahlt werden, werden organisatorisch der jeweiligen Leitung des Vorhabens und dem Institut zugeordnet, zu dem ihre Forschungsarbeit gehört. Im Zweifelsfall entscheidet der Vorstand über die Zuordnung.
  4. Die Inhaber*innen von Qualifikationsstellen berichten in kurzen Exposés den Mitgliedern des Zentrumsrats über den Fortgang und die Ergebnisse ihrer Arbeiten. Diese Exposés werden einmal jährlich mit dem Rechenschaftsbericht des Vorstands zusammen an alle Mitglieder versendet. Um einen interdisziplinären Austausch zu gewährleisten, werden die Ergebnisse in dem regelmäßig stattfindenden Forschungskolloquium des CTSI analysiert und diskutiert.
  5. Die Inhaber der Qualifikationsstellen treffen sich im Rahmen eines monatlichen Forschungskolloquiums, um sich auszutauschen und über den Fortgang ihrer Arbeiten zu
    diskutieren. Über die Ergebnisse dieser Treffen wird der Vorstand des CTSI informiert.

VIII. Beirat

Der Zentrumsrat richtet einen internationalen wissenschaftlichen Beirat ein, dessen Mitglieder mit einfacher Mehrheit gewählt werden. Seine acht bis zehn Mitglieder werden für eine Amtszeit von fünf Jahren vom Zentrumsrat auf Vorschlag des Vorstands gewählt. Wiederwahl ist möglich.

Die Mitglieder des Beirats sollen international renommierte Forscherpersönlichkeiten aus den Theologien oder benachbarten Wissenschaften sein. Sie werden vom Vorstand bestellt. Der Beirat fördert die internationale Ausrichtung und Vernetzung der Forschungsarbeit des CTSI und gibt Impulse zur Arbeit in den Arbeitsgruppen. Er entsendet ein Mitglied in den Vorstand. Er begleitet die stattfinden größeren, insbesondere internationalen Tagungen.

Bonn, den 14. Juli 2021

Unterschriften der Gründungsmitglieder 

Prof. Dr. Christian Blumenthal
Neutestamentliches Seminar, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Christian Hornung
Institut für Kirchengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Volker Kronenberg
Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Philosophische Fakultät

Prof.in Dr. Gisela Muschiol
Institut für Kirchengeschichte, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Gernot Michael Müller
Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie, Philosophische Fakultät

Prof. Dr. Andreas Odenthal
Seminar für Liturgiewissenschaft, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof.in Dr. Cornelia Richter
Institut für Hermeneutik, Evangelisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Hubertus Roebben
Seminar für Religionspädagogik, religiöse Erwachsenenbildung und Homiletik, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister
Moraltheologisches Seminar, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Johannes Schelhas
Dogmatisches Seminar, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Jörg Seip
Seminar für Pastoraltheologie, Katholisch-Theologische Fakultät

Prof. Dr. Klaus von Stosch
Schlegel-Professur für Systematische Theologie unter besonderer Berücksichtigung
gesellschaftlicher Herausforderungen, Katholisch-Theologische Fakultät
(Lehrstuhlinhaber ab 1.10.2021)

Prof. Dr. Andreas Krebs
Alt-Katholisches Seminar

Bonn, den 14. Juli 2021


Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister
Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät

Prof.in Dr. Cornelia Richter
Dekanin der Evangelisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Volker Kronenberg
Dekan der Philosophischen Fakultät

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