Das Forschungskolloquium basiert auf einem noch unveröffentlichten Beitrag, der die Transformation der akademischen Theologie in Deutschland anhand des Fallbeispiels der Jüdischen Theologie diskutiert. Er zeigt, wie sich in diesem Konfliktfeld grundlegende Fragen nach dem wissenschaftlichen Status der Theologie, ihrer institutionellen Legitimität und ihrer öffentlichen Rolle in einer säkularen, demokratischen Gesellschaft bündeln. Die Entstehung und Krise der Jüdischen Theologie in Deutschland werden als Ausdruck eines sich wandelnden Feldes öffentlicher Wissensproduktion interpretiert, das von politischen Kulturen, gemeinschaftlicher Autorität und umkämpften epistemischen Normen geprägt ist. Auf diese Weise leistet der Text einen Beitrag zu aktuellen Debatten über Pluralismus, religiöse Autorität und die institutionelle Zukunft der Theologie in der modernen Universität.